Open User Lab Team

Veröffentlicht am 11.09.23

Alle mitdenken – Personas als Design Thinking Methode

Eine Möglichkeit, Ihr Projekt menschzentriert zu gestalten, bieten Personas. Wann sich für Ihr Projekt Personas eignen und wie Sie diese in Ihre Teamarbeit integrieren können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Zwei Menschen stehen an einem Whiteboard und reden miteinander

Personas sind fiktive Charaktere, die die wichtigsten Merkmale Ihrer Zielgruppe abbilden. Produkte auf Basis von Personas zu entwickeln, macht die Anwendung nutzendenzentrierter. Auch Ihre Teamarbeit wird durch Design Thinking interaktiver und agiler.

Wer Ihre Zielgruppe ist und welche Merkmale Sie über Ihre Nutzenden wissen müssen, ergibt sich aus Ihrem Produkt. Die Personas können über Informationen wie Name, Alter, Wohnort, Interessen, Ziele, Probleme Aufschluss geben. Auch Informationen wie technische Fähigkeiten oder genutzte Geräte können Ihr Verständnis über Ihre Zielgruppe fördern. Gleichzeitig ist es wichtig, die Personas nicht einfach mit Informationen zu überladen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Merkmal relevant ist, hilft häufig die Frage „Warum?“. Warum ist es für Ihr Projekt wichtig, über das Geschlecht, das Alter oder die Herkunft einer Person Bescheid zu wissen? Finden Sie hierauf z.B. mithilfe von Nutzerinterviews/auf Daten basiert fundierte Antworten. Die Personas sollten nur so viele Merkmale abbilden, dass es Ihnen als Team am Ende noch möglich ist, sich an diese zu erinnern und sie in Ihre Überlegungen zu integrieren. Weniger ist hier mehr.

Datenbasiertes Arbeiten als Grundlage

Weiterhin ist es wichtig, die Merkmale der Persona auf einer soliden Datengrundlage zu fundieren. Large Language Models (LLM) bieten zwar die Möglichkeit, Personas per Befehl erstellen zu lassen. Solange diese Charaktere aber auf keiner Datengrundlage fundieren, gibt es keine Möglichkeit zu prüfen, ob diese Personas so wirklich einen relevanten Teil Ihrer Zielgruppe abbilden. Eine große Schwäche von LLM ist es darzulegen, woher Sie ihre Informationen haben. Personas, die nicht auf Daten basieren, werden zwangsläufig Vorurteile oder Klischees reproduzieren.

Die Erstellung Ihrer Personas sollte mit quantitativer und qualitativer Forschung unterstützt sein.

Ein Graph. Auf der linken Seite wird eine Person ohne Haare und Makeup gezeigt mit einer kleinen Verteilung. Mittig mit einer hohen Verteilung mehrere Personen mit Haaren und außen rechts mit einer kleinen Verteilung eine Person mit viel Makeup und bunten Haaren.

Extreme Nutzergruppen

Extreme Nutzer bilden ein Ende eines Spektrums Ihrer Nutzergruppe ab. Typischerweise brauchen sie entweder mehr oder weniger von etwas und haben damit die größten Anforderungen an den Designprozess. Auch, wenn Extreme Nutzer nur einen kleinen Teil der Nutzergruppe ausmachen, kann durch die Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse auch eine bessere Nutzererfahrung (UX) für die anderen Nutzenden erreicht werden. Auch Ihre Personas können Extreme Nutzergruppen abbilden. Dabei kann es auch spannend sein, Perspektiven von Menschen zu sammeln, die nicht ihr Produkt nutzen – vielleicht aufgrund einer geringen Technologieaffinität oder auch wegen fehlendem Zugang zu internetfähigen Geräten.

Personas in der Praxis

Wenn der Name einer Persona fälllt, sollten alle im Team wissen wer damit gemeint ist. Deshalb ist es zunächst zentral, die Personas als Team kennenzulernen. Was haben die Personas gemeinsam – Wo unterscheiden sie sich? Für das Gelingen eines Projekts ist die Nutzungszentrierung ein zentraler Faktor – diese Einstellung sollten alle im Team teilen.

A comic. The designer says: "Let's build a cool UI with lots of cool features!", the User says: "just give me something that gets this done easier and faster."

Ermutigen Sie sich dabei gegenseitig im Team, sich immer wieder auf die Personas zu beziehen, um sicherzustellen, dass die entwickelten Lösungen die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe erfüllen. Probieren Sie, folgende Fragen allein oder im Team zu beantworten. Sprechen Sie nicht aus Ihren eigenen Erfahrungen oder Erwartungen, sondern versetzen Sie sich in die Persona hinein. Hier ein paar Fragen, die Ihnen dabei helfen können:

  • Ist mein Produkt für die Persona erlernbar?
  • Was könnte die Persona davon abhalten, mein Produkt zu nutzen?
  • Warum sollte die Persona mein Produkt nutzen?
  • Wie können wir die Nutzung für die Persona effizient gestalten?

Wenn Sie Personas über mehrere Jahre hinweg in Ihrem Projekt nutzen, ist es wichtig, diese immer wieder zu überprüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten. Vielleicht ändert sich die Zielgruppe von Ihrem Produkt oder es gibt Veränderungen auf dem Markt, die eine Aktualisierung der Personas erfordern. So stellen Sie sicher, dass sie nicht mit veralteten Annahmen arbeiten.

Die Verwendung von Personas in der Entwicklung von Produkten fördert eine stärkere Ausrichtung auf die Nutzerbedürfnisse und kann dazu beitragen, ein benutzerzentriertes und erfolgreiches Produkt zu schaffen. Wir vom OUL unterstützen Sie gerne mit der Erstellung von Personas für Ihr individuelles Projekt. Kontaktieren Sie uns.